On my way to Disneyland
Die Trennung von letztem Jahr sitzt mir immer noch in jeder Zelle.
Nicht die Tatsache an sich; immerhin hab ich mich für meine Verhältnisse wirklich überraschend gut damit arrangiert. Aber das blöde Loch in der Brustmitte, die Leere überall, die macht mich mürbe. Ich bin latent depressiv aufgrund von mangelnder Lebensfreude und schleppe mich seit Monaten von A nach B, um das notwendigste zu erledigen.
Und obwohl immer wieder ein Ende des Mariannengrabens called Life abzusehen ist, weil sowohl ich, als auch K. davon überzeugt sind, dass man Dinge nicht auseinanderreissen soll, die 100% passend gewesen sind, gibt es einige Umstände, die erst noch aus der Welt geschafft werden müssen, damit alles wieder gut ist. Und das ist leider ein Prozess, der nicht innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen ist, sondern sich jetzt bereits einige Wochen hinzieht, weil manche Dinge eben so lange dauern, bis sie heile sind.
Nicht gut für Mika.
Denn Mika kriegt schon nach 20 Sekunden Rotphase an der Ampel ein nervöses Augenzucken.
Oder wenn einer im Auto vor ihm 10 km/h unter den üblichen 20 km/h-mehr-als-erlaubt fährt. >>
Weil Geduld zwar eine Tugend ist, aber irgendwie nicht seine und schon gar nicht bei Sachen, die grad mal essentiell wichtig für das komplette Restleben sind. +__+
Was ergo bedeutet, dass er ständig emotional auf 180 ist, als würd er seit Monaten hinter einem Trecker rumeiern, während von vorne ständig Gegenverkehr kommt und man nicht überholen kann. *an Lenkrad nag* Und man weiß, dass man auch nicht überholen können wird und man sich auf dem Weg ins Disneyland Paris befindet und grad erst das Ortsschild von Borgeln (Für O.: Borgano // Borgosibirsk) passiert hat.
Das ist übrigens nur eine Metapher. :P
Aber so ähnlich fühlt es sich an.
Am Sonntag kam zudem die Gewissheit dazu, dass das Disneyland Paris so wenig existiert, wie Bielefeld.
Und man umsonst fährt.
Und nie ankommt.
Und der Trecker absichtlich langsam fährt, um zu erreichen, dass einem der Sprit ausgeht vorm Ziel.
Oder irgendwo die Straße gesperrt ist und man einen Umweg über Helgoland fahren muss.
Und man an Altersschwäche gestorben ist, bevor man wieder Achterbahn fahren kann.
Oder man ankommt und feststellt, dass man Mickey Mouse plötzlich shice findet.
Und...
Naja.
So in ewa halt.
Heute isses wieder gut.
Gestern gabs in meinem metaphorischen Auto eine schöne Radiodurchsage.
Sie lautete metaphorisch gesprochen: Hallo lieber Autofahrer, der sie sich gerade auf dem Weg ins Disneyland befinden. Wir freuen uns, ihnen mitteilen zu können, dass wir gerade an einigen neuen Attraktionen bauen, die sie umhauen werden! Ein kleines bißchen dauert das noch, also lassen sie sich etwas Zeit und genießen sie die Fahrt einfach noch ne Weile, immerhin scheint die Sonne und die Landschaft ist toll.
Und wenn sie dann angekommen sind, werden sie all ihrer Fahrstrapazen entlohnt werden, denn sie dürfen für immer bleiben und Achterbahn fahren, so lange sie wollen. \o/
*sniff*
:´-)
Und durch den Nebel sieht man evtl schon zumindest in weiter Ferne dieses Schild, worauf steht, dass man zumindest die Landesgrenze beinahe schon erreicht hat.
Bitte nicht umkehren.
Es ist immer noch richtig.